Tandava

Tandava / Shiva-Shakti-Tanz

Tandava oder der Shiva-Shakti-Tanz ist eine Bewegungsmeditation. Seine Wurzeln entstammen der mehrere tausend Jahre alten Kaschmirischen Tantra-Yoga-Tradition. Tandava kann man als Yoga des achtsamen Spürens mit den Sinnen in absichtsloser Bewegung beschreiben. Im Tanz tauchen wir in die Schönheit unseres Körpers ein und geben uns dem natürlichen Lebensfluss hin. Wir erkennen uns als tanzende Leere, die als alle Dinge tanzt. 
Tandava geschieht nicht nur während der Praxis sondern ist letztlich die eine Bewegung selbst, die das Leben ist – Shiva und Shakti. Tandava beginnt nicht und hört nicht auf. Stille ist nicht getrennt von Bewegung. Tandava ist all das, was ist. Tandava ist ein Verschmelzen mit der unglaublich mysteriösen Bewegung des Lebens, die schon immer war, immer ist, immer sein wird.

Wir beginnen im Sitzen, gehen über zum Stehen und enden wieder im Sitzen in Stille. In unseren absichtslosen Bewegungen, die sich mit Musik, Klängen, Naturgeräuschen oder dem Klang der Stille verbinden, öffnen wir uns für ein immer tieferes Erleben der Räumlichkeit, der Schönheit unseres Körpers und der Weite unseres Geistes. Tandava ermöglicht uns,  die Wahrnehmung der Realität als reine Vibration (Spanda) und grenzenlosen Raum zu erfahren. In der Leichtigkeit der Bewegung können sich Energieblockaden lösen und uns aus einem Moment heraus die Erfahrung von Freiheit und Eins-sein geschehen.

 

Ich habe den Tandava bei Daniel Odier, einem Meister des Shivaischen Tantrismus kennengelernt und fühlte mich darin vom ersten Moment an Zuhause. Diese Körpermeditation lässt sich mit Klängen, mit jeder Art von Musik oder einfach mit dem Klang der Stille tanzen.

Zitat aus dem Tantra-Yoga:
Im Herzen befindet sich die Vereinigung von Shiva und Shakti, maskulines Eindringen in die Spirale des Lebens und weibliche Hingabe zur Veränderung und bedingungslose Annahme von allem was ist. Um dein Herz zu öffnen, öffne dich selbst der Veränderung, um in der scheinbar soliden Welt zu leben, mit ihr zu tanzen und sich zu engagieren, völlig zu leben und zu lieben und gleichzeitig zu wissen dass sie unvollständig ist, und dass sich letzlich alle Formen auflösen und verändern werden.

Zitat von Osho:
Was den modernen Menschen angeht, bestehe ich auf aktiven Meditationen statt stiller Meditationen. Denn eure Energie will ausagiert werden, sie braucht Katharsis. Ihr habt zu viel Energie und keine Aktionen für die Energie… Lass die Energie fließen. Durch Aktion verschmilzt du mit der Existenz. Wenn die Energie gegangen ist und du entspannst, dann sei still. Ich sage niemals, du solltest einfach mit Sitzen beginnen. Beginne da, wo dir der Anfang leicht fällt, sonst wirst du unnötigerweise viele Dinge fühlen – Dinge, die gar nicht da sind… Wenn du mit Sitzen beginnst, wirst du viel Aufgewühltes in dir spüren. Je mehr du versuchst, einfach zu sitzen, desto gestörter wirst du dich fühlen; du wirst dir bloß deines kranken Verstandes bewusst werden und nichts weiter. Das wird Depression kreieren, du wirst frustriert sein. Du wirst dich nicht glückselig fühlen, stattdessen wirst du das Gefühl bekommen, verrückt zu sein… Es wird besser sein, wenn du mit etwas Aktivem beginnst – mit etwas Positivem, Lebendigem, Bewegtem; dann wirst du spüren, wie eine innere Stille wächst. Je mehr sie wächst, desto mehr wird es dir möglich sein, eine sitzende oder liegende Position zu benutzen – desto mehr wird stille Meditation möglich sein.